Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen gGmbH: Familienfreundlichkeit in der Gesundheitsbranche

Familienfreundlichkeit in der Gesundheitsbranche

Beschäftigte: ca. 960
Standorte: Bitterfeld/ Wolfen (Sachsen-Anhalt)
Goitzsche Klinikum mit 12 Kliniken und Leistungszentren, Goitzsche Praxen mit 14 ambulant-medizinischen Versorgungseinrichtungen, Goitzsche Seniorenpflege sowie Goitzsche Klinikservice
Branche: Gesundheitsbranche

Was?

Das Gesundheitszentrum setzt auf mehr Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung und berücksichtigt dabei die individuellen Lebenssituationen der Beschäftigten sowie die Herausforderungen des Pendelns zum Arbeitsplatz und des Schichtbetriebs.

Warum?

Dr. Bernhard Spring, Leiter der Unternehmenskommunikation und Pressesprecher, erklärt: „Unsere Maßnahmen tragen nachweislich zur Zufriedenheit mit dem Arbeitsplatz und dem Unternehmen bei. Bei der Personalgewinnung sind unsere Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie wichtige Pluspunkte.“ Das Unternehmen profitiert von motivierteren und engagierteren Beschäftigten und hat angesichts des Fachkräftemangels starke Argumente bei der Gewinnung und Bindung von Personal.

Wie?

Maßgeschneiderte Lösungen für verschiedene Berufsgruppen

Pflegefachkräften bietet das Gesundheitszentrum die Möglichkeit, Wünsche zum Dienstplan einzubringen. Viele Pflegekräfte arbeiten auf bis zu drei individuell festgelegten Stationen, was eine noch stärkere Berücksichtigung ihrer Dienstwünsche ermöglicht. Ärztinnen und Ärzte können flexible Arbeitszeiten nutzen und ihren Dienst bis zu 30 Minuten variabel beginnen. „Dies ermöglicht es ihnen, kleine Wege – beispielsweise die Fahrt zur Kita oder zur Schule – vor oder nach der Arbeit bequem zu erledigen“, betont Dr. Spring. 

Zusätzlich besteht die Option, mobil oder im Homeoffice zu arbeiten, etwa für Dokumentationsaufgaben. Im Verwaltungsbereich wird Gleitzeit mit Kernarbeitszeit angeboten, was besonders von ÖPNV-Pendlerinnen und -Pendlern geschätzt wird.

Entwicklung und Umsetzung der Maßnahmen

Eine spezielle Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitarbeitenden verschiedener Berufsfelder, dem Betriebsrat und der Personalabteilung, ist für die Entwicklung und Verbesserung der familienfreundlichen Angebote zuständig. „Wichtig ist dabei eine umfassende Kommunikation, damit sich möglichst viele Mitarbeitende in den Gestaltungsprozess einbringen und wir Angebote entwickeln, die sich wirklich an den Bedürfnissen der Beschäftigten orientieren“, so Dr. Spring.

Erfahrung?

Die Maßnahmen führen zu einer größeren Zufriedenheit unter den Beschäftigten. Dr. Spring berichtet von einem konkreten Erfolgsbeispiel: „Eine Krankenschwester, die aufgrund der emotionalen Belastung auf der Intensivstation mit dem Gedanken gespielt hat, ihren Beruf aufzugeben, arbeitet jetzt in einem Pool von drei Stationen. Sie wird abwechselnd in ihrem alten Team und auf emotional weniger belastenden Stationen eingesetzt. Von unserem betriebspsychologischen Dienst kam zusätzliche Unterstützung. Im Ergebnis konnten wir eine wertvolle Mitarbeiterin in unserem Unternehmen halten, sie stärken und ihre Zufriedenheit steigern.“

Tipp

Das Unternehmen hat gute Erfahrungen damit gemacht, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die (Weiter-)Entwicklung von Angeboten einzubeziehen. Dadurch fühlen sie sich in ihrem konkreten Lebens- und Arbeitsalltag wahrgenommen und das Unternehmen hat keine Angebote am Bedarf vorbei entwickelt. Das Erfolgsrezept in einem Wort? Zuhören!

Im Filmporträt, das gemeinsam mit dem Netzwerkbüro „Erfolgsfaktor Familie“ entstanden ist, finden Sie weitere Beispiele.