Familienfreundlichkeit als Erfolgsfaktor
Beschäftigte: 94
Standorte: Malchow (Mecklenburg-Vorpommern)
Branche: Holzverarbeitung
Was?
Bei Pollmeier Massivholz am Standort Malchow steht die Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Fokus. Das Unternehmen verfolgt einen individuellen und flexiblen Ansatz, um den Bedürfnissen der Belegschaft gerecht zu werden.
Warum?
Durch die individuellen Maßnahmen entsteht eine aufgeschlossene Belegschaft, die offen über Probleme spricht und sich für den Unternehmenserfolg mitverantwortlich fühlt. Das führt zu mehr Verbesserungsideen und einem geringeren Krankenstand im direkten Werksvergleich, so die Erfahrung des Unternehmens.
Wie?
Maßgeschneiderte Lösungen statt Standardprogramme
Ralf Perske, Standortleiter in Malchow seit 2001, erläutert den Ansatz: „Es sind im Prinzip keine pauschalen Programme oder überregulierten Betriebsvereinbarungen, die unsere Maßnahmen ausmachen. Es sind vielmehr einzelne individuelle Lösungen, die wir gemeinsam mit dem Mitarbeiter oder der Mitarbeiterin umzusetzen versuchen.“ Diese Lösungen beinhalten flexible Arbeitszeiten, aber beispielsweise auch die Versetzung in eine Abteilung mit passenderen Schichtmodellen.
Offene Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg
Ein wesentlicher Baustein für die Zufriedenheit der Mitarbeitenden ist die offene Führungs- und Kommunikationskultur, meint Perske: „Unsere Führungskräfte ermutigen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sich mit eigenen Ideen an Problemlösungen zu beteiligen. Sie alle sind bestrebt, ehrlich, transparent und auf Augenhöhe zu kommunizieren. Lob und Tadel gehören dazu, selbstverständlich in beide Richtungen.“ Dieser Ansatz fördert das Engagement in der Belegschaft und erleichtert die Kompromissfindung bei Herausforderungen.
Erfahrung?
Positive Effekte für Unternehmen und Beschäftigte
Die familienfreundlichen Maßnahmen wirken sich deutlich vorteilhaft aus: eine aufgeschlossene, positive Stimmung im Unternehmen, ein geringerer Krankenstand im direkten Werksvergleich, mehr Verbesserungsideen von Mitarbeitenden und eine geringere Fluktuation. Perske erklärt das so: „Der absolute Mehrwert unserer Art der Führung und Kommunikation und der individuellen Maßnahmen liegt einfach darin, dass jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin sich zugehörig fühlt.“
Tipp
Ralf Perske ermutigt andere Unternehmen dazu, neue Wege einzuschlagen und bei Widerständen nicht sofort aufzugeben: „Es wird Ihnen viel mehr Spaß machen, als das althergebrachte Frontendenken weiterzuleben, das von Misstrauen geprägt sein kann. Nutzen Sie die Potenziale der Kolleginnen und Kollegen.“
Auf die Frage, ob er rückblickend etwas anders machen würde, antwortet Perske: „Ich würde die Vorteile unserer Art der Führung viel früher in die anderen Unternehmensbereiche kommunizieren, um eine größere Reichweite im gesamten Unternehmen zu erzielen. Die betreffenden Kolleginnen und Kollegen und Führungskräfte müssen die Vorteile selbst wahrnehmen, dann sind sie eher bereit, diesen Weg mitzugehen. Von oben verordnete Führungsrollen werden meist nicht konsequent verfolgt, wenn die intrinsische Motivation fehlt.“
Das Beispiel der Pollmeier Massivholz GmbH & Co. KG zeigt, dass eine familienfreundliche Unternehmenskultur nicht nur den Beschäftigten zugutekommt, sondern auch zum Unternehmenserfolg beiträgt. Durch individuelle Lösungen und offene Kommunikation schafft das Unternehmen eine Atmosphäre, in der sich die Belegschaft wertgeschätzt fühlt und bereit ist, sich für den gemeinsamen Erfolg einzusetzen.
Im Filmporträt, das gemeinsam mit dem Netzwerkbüro „Erfolgsfaktor Familie“ entstanden ist, finden Sie weitere Beispiele.