Neuer Väterreport zeigt Wünsche von Vätern auf

Ein Mann spielt mit zwei Kindern auf einem Sofa
© Getty/Catherine Delahaye

 

 Bundesfamilienministerin Lisa Paus sagte bei der Vorstellung:

„Das gesellschaftliche Vaterbild und die eigenen Vorstellungen von Vätern haben sich in den letzten Jahrzehnten deutlich hin zu mehr Partnerschaftlichkeit gewandelt. Der Väterreport zeigt aber zugleich, dass es immer noch eine Lücke gibt zwischen Wunsch und Wirklichkeit bei der Aufgabenteilung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Es braucht mehr mutige Väter, die ihre Wünsche nach einer partnerschaftlichen Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch umsetzen - und eine Politik und Wirtschaft, die Vereinbarkeit auch für Väter in den Blick nimmt.“

Die Ergebnisse zeigen, dass Väter sich viel stärker als früher eine partnerschaftlich organisierte Aufgabenteilung und mehr Zeit mit ihren Kindern wünschen. Der Väterreport verdeutlicht jedoch auch, dass es noch immer Lücken zwischen Wunsch und Wirklichkeit gibt, die sich durch viele Bereiche zieht. Jeder zweite Vater möchte gern die Hälfte der Betreuung übernehmen. Tatsächlich tun dies nur 21 Prozent.

Ähnlich ist es im Erwerbsverhalten: Mittlerweile befürworten knapp zwei Drittel der Väter gleiche berufliche Chancen und die finanzielle Unabhängigkeit beider Elternteile. Gleichzeitig verharren Väter im traditionellen Familienbild, wenn es um die zeitliche Aufteilung der Kinderbetreuung und Erwerbstätigkeit geht. Väter machen seltener als Mütter berufliche Abstriche zugunsten der Familie und gehen weniger in Teilzeit (2022: Väter 8%, Mütter 68%).

Dabei sehen zunehmend weniger Väter das Modell des alleinigen Familienernährers als ideal. Die Mehrheit der Väter in Deutschland orientiert sich an einer partnerschaftlichen Aufteilung der Kinderbetreuung. Dafür leisten Unternehmen, die ihre Vereinbarkeitsangebote auch an den Erwartungen der Väter ausrichten, einen wesentlichen Beitrag. Die Väterfreundlichkeit in Unternehmen hat in den letzten Jahren zugenommen. So hat sich der Anteil der Unternehmen, die männliche Führungskräfte ausdrücklich ermuntern, Elternzeit zu nehmen, seit 2015 auf heute 34 Prozent verdoppelt (Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2023). Aus gutem Grund: Rund 450.000 Väter in Deutschland haben schon einmal den Arbeitgeber zugunsten einer besseren Vereinbarkeit gewechselt. (Studie „Wie väterfreundlich ist die deutsche Wirtschaft?“ 2022).

Die Pressemitteilung des Bundesfamilienministeriums zum Väterreport finden Sie hier.

Den Väterreport 2023 können Sie hier herunterladen.

Den „Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2023“ des IW Köln finden Sie hier.

Die Studie „Wie väterfreundlich ist die deutsche Wirtschaft?“ finden Sie hier.