Das Miteinander stärken – remote und vor Ort
Das Schweriner Unternehmen Trebing & Himstedt Prozessautomation GmbH & Co. KG hat bereits 2008 begonnen, sich im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu einem attraktiven Arbeitgeber zu entwickeln. „Das Thema Familienfreundlichkeit spielte von Beginn an eine zentrale Rolle – bei uns haben Familienthemen absoluten Vorrang“, sagt Co-Geschäftsführer Steffen Himstedt, der auch ehrenamtlicher Regionalbotschafter für das Unternehmensprogramm „Erfolgsfaktor Familie“ ist.
In den letzten Jahren hat das Unternehmen, das in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen feiert, viel an seiner Firmenkultur gearbeitet. Beispielsweise beteiligt es die Beschäftigten an der Weiterentwicklung durch kontinuierliche Workshops zu den Themen Agilität, Mitwirkung und Fehlerkultur. „Diese neue Kultur weiter zu halten und fortzuentwickeln ist unser stetiges Bestreben“, ergänzt Himstedt.
Das Softwareunternehmen beschäftigt an den Standorten Schwerin, Berlin und Stuttgart 65 Mitarbeitende: „35 % davon sind Frauen – damit liegt der Frauenanteil deutlich über dem aktuellen deutschen Durchschnitt in der IT-Branche von gerade einmal 16 %“, sagt Himstedt stolz. Zu den Kunden gehören neben großen Maschinen- und Anlagenbauern namhafte Kosmetik- und Nahrungsmittelhersteller.
Rituale lassen die Remote-Arbeit aufleben
Schon vor der Coronapandemie wurde in dem IT-Unternehmen remote gearbeitet: „Flexibles und mobiles Arbeiten gelingt bei uns durch konstante Abstimmung in den Projektteams“, erklärt Himstedt.
Im monatlichen, aktuell digitalen Reporting-Termin werden die Mitarbeitenden in zufällig sortierte virtuelle Arbeitsräume (Breakout-Sessions) geschickt: „So entstehen Zufallsgespräche und (neue) Kolleginnen und Kollegen lernen sich besser kennen – insbesondere standortübergreifend ist das ein Mehrwert“, so Himstedt. Fixe Termine wie die der virtuellen Mittagspause unterstützen den regelmäßigen Austausch und geben Raum für private Themen – so wie vor Corona im Büro.
Die Tür der Führungskräfte steht immer offen – auch virtuell
Pro Quartal finden Mitarbeitendengespräche statt. „Mit Routinefragen messen wir den Puls der Beschäftigten: Wie geht es dir? Wo stehst du? Was brauchst du, um erfolgreich und ausreichend wertgeschätzt zu sein? Wenn wir merken, eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter geht uns verloren, suchen wir das persönliche Gespräch vor Ort und eruieren, was dazu beiträgt, damit es wieder besser läuft“, sagt Himstedt.
Mit einem Mix aus Präsenz und Remote zurück zu mehr Kreativität
Trotz aller Bemühungen beobachtet Himstedt auch, dass sich die Teams in den letzten zwei Jahren voneinander entfernt haben: „Das Miteinander und insbesondere das kreative Arbeiten leidet nach dieser langen Zeit. Kein Kreativtool der Welt kann Teamnähe schaffen.“
Um die Interaktion zu beleben, möchte das Unternehmen neben der Möglichkeit, remote zu arbeiten, für mehr Präsenzzeiten werben. „Wir möchten unseren Beschäftigten zeigen: Es lohnt sich, ins Büro zu kommen. Vor Ort stärken wir die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Kreativität im Team“, so Himstedt. Denn Teamarbeit sei der höchste Wert im Unternehmen.
Teamwork stärkt auch die Bündnisarbeit
Beim Schweriner Bündnis für Familie, in dem sich auch Steffen Himstedt engagiert, hält ein ehrenamtliches Team das Bündnis seit 2009 zusammen und vernetzt alle Partner:innen, die sich für ein familienfreundliches Schwerin einsetzen. Als Jurymitglied hat Himstedt familienfreundliche Unternehmen, Einrichtungen, Initiativen und Privatpersonen mit ausgezeichnet. Das soziale Engagement jeder und jedes Einzelnen beeindrucke ihn, meint er.
„Durch die Coronapandemie haben die Themen Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie familienfreundliche Maßnahmen und flexible Arbeitszeitmodelle in den Unternehmen richtig Fahrt aufgenommen“, sagt Bündniskoordinatorin Christine Dechau. Diesen Fahrtwind möchte das Bündnis im Jahr 2022 nützen und sich gemeinsam mit allen Netzwerk- und Kooperationspartner:innen auf den Weg zu einer inhaltlichen Neuausrichtung der Bündnisarbeit machen.
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