Im Berufsleben ist häufig zeitliche Flexibilität gefragt: Schichtarbeit, Dienstreisen und Ferienzeiten außerhalb der regulären Arbeitszeit sind keine Seltenheit. Eltern, die Familie und Beruf miteinander vereinbaren wollen, sind deshalb häufig auf Kinderbetreuungsangebote angewiesen, die über die Regelbetreuung hinaus zur Verfügung stehen. Hier können Lokale Bündnisse für Familie konkret unterstützen.
Vor allem über lokale Bündnispartner wie Kindergartenträger, Krankenhäuser, Unternehmen und Krankenkassen kann die Grundlage geschaffen werden, um Randzeitenbetreuung zu ermöglichen. Flexible, stundenweise Betreuung außerhalb der Kita-Öffnungszeiten, sogar im Haus der Eltern sind so umsetzbar. Nicht selten sind Betreuungsangebote von fünf Uhr am frühen Morgen bis 22 Uhr am späten Abend möglich. Wenn Eltern dienstlich unterwegs sind, können Lokale Bündnisse dabei unterstützen, auch eine Wochenendbetreuung für ihre Kinder zu organisieren. Hilfreich ist in vielen Fällen auch ein flexibler Bring- und Holdienst, um Kinder von der Kita, der Schule oder dem Hort abzuholen und zum Sport oder zur Musikschule zu begleiten.
Initiatoren für erfolgreiche Randzeitbetreuung - mit Netzwerken punkten!
Lokale Bündnisse sind häufig gut aufgestellt, Randzeitenbetreuungsmodelle zu initiieren. So hat das Lokale Bündnis für Familie Erlangen in Kooperation mit Bündnispartnern, insbesondere der lokalen Hochschule und der Universitätsklinik, eine Randzeitenbetreuung etabliert, die sich vor allem an deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wendet, wenn aus einem dienstlichen Grund die Kinder nicht betreut werden können. Diese können außerhalb der regulären Kita-Öffnungszeiten eine schnelle und flexible Kinderbetreuung in Anspruch nehmen. Nach der erfolgreichen Etablierung des Angebotes wurde das Projekt verstetigt, indem ein externer Träger die Koordination übernommen hat.
Um Eltern die Suche nach dem passenden Kinderbetreuungsangebot zu erleichtern, bieten Lokale Bündnisse zentrale Anlaufstellen an, die bei der Suche und Vermittlung von Betreuungs- und Dienstleistungen unterstützen. Diese werden häufig durch lokale Familienzentren koordiniert.
Lokale Bündnisse bieten konkrete Lösungen an: Beispiel Ferienbetreuung
Eine für die meisten Familien herausfordernde Zeit sind die Ferien. 75 Ferientage im Jahr sind für die meisten Familienkalender eine große Herausforderung. Auch hier haben Lokale Bündnisse Konzepte entwickelt, um zu unterstützen, beispielsweise das Bündnis Dien“Heim für Familien“ in der Region Mainz-Bingen. Seit über 20 Jahren bietet das Bündnis aus Vereinen und Einzelpersonen ein vielfältiges Ferien- und Wochenendprogramm für Kinder an. Die Betreuung findet bis zu drei Monate (An jedem Ferientag des Jahres) im Jahr statt und in dieser Zeit bieten täglich durchschnittlich 20 - 30 Betreuer und Betreuerinnen etwa 10 parallel laufende Kurse an. So haben die Kinder die Auswahl und die gesamte Kultur- und Sportlandschaft der Verbandsgemeinde Rhein-Selz profitiert von den Angeboten des Bündnisses. Die Energie, die man bei Hartmut Bräumer, Bündniskoordinator von Dien“Heim für Familien“, spürt, ist auch im Ferienprogramm des Bündnisses zu finden. „Je verrückter, desto besser“, betont Bräumer. Das Bündnis soll genau wie sein Ferienprogramm ein offener Ort sein, in dem gilt: Zuerst loslegen, dann aus Fehlern lernen und, falls notwendig, innovative Lösungen suchen.