„Väter und Vereinbarkeit“ ist ein Thema, mit dem sich nicht nur das Netzwerkbüro „Erfolgsfaktor Familie“ seit Jahren beschäftigt, sondern das auch in den Fokus einer immer größer werdenden Öffentlichkeit rückt. Entsprechend viele Studien und Umfragen liegen dazu vor. Hier stellen wir Ihnen einige Aspekte daraus vor:
Partnerschaftliche Vereinbarkeit
Die VAPRO-Studie bietet Einblicke in die vielfältigen Lebenslagen von Vätern. Zum Beispiel fragt die Studie, was eine gelingende Gleichberechtigung in Paarbeziehungen kennzeichnet:
Eine gleichberechtigte Paarbeziehung bedeutet laut der Studie nicht, dass beide Elternteile die Möglichkeiten haben, sich im Beruf und in der Familie gleichermaßen zu verwirklichen, sondern dass sie die Fähigkeit besitzen, sich gleichberechtigt über die Aufgaben auszutauschen und dabei eine paritätische Aufteilung bewusst abzuwägen.
In Zahlen ausgedrückt, bietet der Väterreport 2023 dazu folgende Erkenntnisse:
- 80 Prozent aller Befragten sagen, dass Väter die beruflichen Pläne ihrer Partnerin unterstützen sollen.
- 55 Prozent der Väter finden, dass sie ihre kleinen Kinder genauso gut betreuen können wie Mütter.
- 21 Prozent der Väter übernehmen die Hälfte der Kinderbetreuung, auch wenn 50 Prozent der Väter sagen, das tun zu wollen.
- Ein Drittel der Väter findet eine traditionelle Aufgabenteilung am besten und ein Viertel der Mütter sieht das genauso.
- 84 Prozent der Eltern berichten von einer gegenseitigen Entlastung, wenn sie in etwa die gleiche Aufteilung von Erwerbstätigkeit und Kinderbetreuung praktizieren.
- Die Erwerbsunterbrechungen der Mütter fallen gerade dann kürzer aus, wenn der Partner mehr als zwei Monate Elternzeit in Anspruch nimmt.
Fachkräftesicherung mit Vereinbarkeit
Wir sprechen viel über Fachkräftemangel und erkennen zunehmend, dass es nicht nur die sogenannte stille Reserve an in Teilzeit arbeitenden Müttern gibt, sondern dass entscheidend für den Fachkräftebedarf auch die Bindung von Vätern an ihr Unternehmen ist. Der Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit bietet hierzu umfangreiches Zahlenmaterial:
- Für rund 86 Prozent der Unternehmen sind familienfreundliche Maßnahmen bedeutsam. Das ist ein Anstieg von rund 8 Prozentpunkten im Vergleich zur Erhebung von 2015, was der Monitor auch auf die zunehmenden Fachkräfteengpässe zurückführt.
- In drei von vier Unternehmen mit einer Fachkräftesicherungsstrategie wird das Thema Vereinbarkeit explizit berücksichtigt.
- Bei 50,7 Prozent der Unternehmen wird in den nächsten Jahren die Unterstützung der Väter bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zur Fachkräftesicherung noch bedeutsamer.
- Der Anteil der Unternehmen, in denen männlichen Führungskräften explizit das Angebot gemacht wird, in Teilzeit zu arbeiten, hat sich im Vergleich zu 2015 nahezu vervierfacht. Allerdings zeigt ein Anteil von gut 19 Prozent, dass es sich hierbei weiterhin eher um eine Ausnahme handelt.
- Wenn Unternehmen keine Fachkräftesicherungsstrategie haben, spielen die Beschäftigten deutlich häufiger mit dem Gedanken, ihren Arbeitgeber zu wechseln. Damit gewinnt eine väterorientierte Vereinbarkeitspolitik für die Fachkräftesicherung weiter an Bedeutung.