"Gute Work-Life-Balance als Erfolgsgrundlage"
Drei Fragen an Dr. rer. nat. Tim Nesemann
Welche familienfreundliche Maßnahme haben Sie in Ihrem Unternehmen zuletzt eingeführt – und warum?
Dr. Tim Nesemann: Wir haben in der Sparkasse Bremen unternehmensinterne, partizipative Mütter- und Väter- sowie Pflegenetzwerke, die den Austausch, die gegenseitige Unterstützung bei familiären Herausforderungen und die Ideenentwicklung fördern. Beispielsweise konnten die Pflegenden aus ihrem Netzwerk heraus die Ausbildung mehrerer Mitarbeitenden zu Pflegelotsen initiieren, die zu Unterstützungsmaßnahmen wie etwa den Teilzeit- und Pflegefreistellungsmodellen beraten.
Warum praktizieren Sie in Ihrem Unternehmen eine familienbewusste Personalpolitik?
Dr. Tim Nesemann: Wir sind überzeugt, dass das Thema der Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Zuge des demografischen Wandels immer wichtiger wird. Wenn wir auch zukünftig hochqualifizierte Mitarbeitende gewinnen und binden wollen, müssen wir ihnen Flexibilität und Perspektiven, eine gute Work-Life-Balance ermöglichen. Die Sparkasse Bremen ist diesem Thema im Rahmen ihrer Arbeitgeberattraktivität seit Jahrzehnten verpflichtet und sieht die Zufriedenheit der Mitarbeitenden auch in Zukunft als Grundlage ihres Erfolges.
Welches Erlebnis hat Sie im Zusammenhang mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf am stärksten beeindruckt?
Dr. Tim Nesemann: Wir haben kürzlich eine themenbezogene Mitarbeitendenbefragung – gemeinsam mit dem spezialisierten Beratungsunternehmen „conpadres / conmadres“ sowie dem Bremer Marktforschungsinstitut „smart insights“ – durchgeführt. Mehr als die Hälfte der Mitarbeitenden der Sparkasse Bremen (rund 600) nahmen an dieser Befragung teil. Eine Quote, welche die Relevanz der Thematik verdeutlicht – es hat mich sehr gefreut, dass so viele Kolleginnen und Kollegen die Gelegenheit genutzt haben, wichtige Impulse für unsere zukünftigen Initiativen und Entscheidungen rund um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu geben.
Positiv beeindruckt hat mich, dass 92 Prozent der Befragten sich in ihren Vereinbarkeitsbedürfnissen, wie etwa in der Kinderbetreuung oder bei der Pflege von Angehörigen, von Kolleginnen und Kollegen verstanden und unterstützt fühlen. Die überwiegende Mehrheit gab an, dass unsere Angebote zur Vereinbarkeit ein wichtiger Grund sind, warum sie gerne bei der Sparkasse Bremen arbeiten.
Kurzvita
- Jahrgang 1970
- verheiratet, drei Kinder
- Mathematikstudium und Promotion, Studium zum Diplom-Kaufmann
- seit Oktober 1995 bei der Sparkasse im Kundengeschäft
- seit 2004 Mitglied des Vorstandes der Sparkasse Bremen mit Verantwortung u.a. für Finanzen,
- Risiko, Kreditüberwachung und IT
- seit Dezember 2007 stv. Vorsitzender, seit Februar 2009 Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Bremen
- Präsident des Verbandes der Deutschen Freien Öffentlichen Sparkassen e.V. und stv. Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes
Über die Sparkasse Bremen AG
- Branche: Finanzdienstleister
- Produkte/Dienstleistungen: Markt- und Unternehmenskommunikation
- Beschäftigte: 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- Familienfreundliche Maßnahmen: u. a. flexible und individuelle Arbeitszeitregelungen, Sozialleistungen, betriebliches Gesundheitsmanagement, Dialogkonzept Elternzeit, Gründung des Familienbündnis e.V. als Träger für Kindertagesbetreuung, Kooperation mit der Bremer Heimstiftung und Pflegestützpunkt Bremen, finanzielle Unterstützung bei Kinder-Ferienbetreuung, Informationsveranstaltungen, Gesundheitsraum und Familienzimmer im FinanzCentrum Am Brill, Sozialberatung, seit 2007 Auszeichnung mit dem Zertifikat "audit berufundfamilie" der Hertie-Stiftung
Weitere Informationen: www.sparkasse-bremen.de