Mobiles Arbeiten eröffnet Chancen für die Vereinbarkeit

Eine Frau, die im Home Office arbeitet. Im Hintergrund beschäftigt der Vater das Kind.
© Stocksy/Studio Firma

Digitale Tools erleichtern dabei das flexible, ortsunabhängige Arbeiten. Ob am Telearbeitsplatz zu Hause oder mobil mit Laptop, Smartphone oder Tablet: vernetztes Arbeiten bietet viele Möglichkeiten für eine bessere Vereinbarkeit – nicht nur bei Bürotätigkeiten. Vielfältige IT-Lösungen für Industrie, Gewerbe und Handel verändern die Arbeitsprozesse und ermöglichen auch hier flexible Arbeitsmodelle. So hat beispielsweise der Einsatz digitaler Tools auf Baustellen, in Krankenhäusern und Produktionsstätten dazu geführt, dass Arbeitsschritte mobil und außerhalb fester Büro- oder Geschäftszeiten erfolgen können. Beispiele hierfür können Prozessüberwachungen und -dokumentationen, die Koordinierung betrieblicher Abläufe sowie die Kundenkommunikation sein.

Für die rechtlichen Fragen zum Thema mobiles Arbeiten ist das Bundesministerium für Arbeit zuständig. Weiterführende Hinweise finden Sie hier:  https://www.bmas.de/DE/Arbeit/Arbeitsrecht/Teilzeit-flexible-Arbeitszeit/homeoffice.html

Beachten Sie folgende Aspekte bei mobilem Arbeiten

  1. Ortsflexibles Arbeiten eröffnet neue Chancen für eine familienbewusste Arbeitsorganisation. Betriebe profitieren durch hohe Motivation und Produktivität der Beschäftigten.
  2. Ob Homeoffice oder mobiles Arbeiten gelingen, ist vor allem eine Frage der Haltung und der Unternehmenskultur! Familienbewusste Betriebe profitieren in der Krise von ihren Vereinbarkeitsangeboten. 
  3. Führungsleitlinien und -instrumente regeln die Zusammenarbeit auf Distanz. Bei digitalen Tools unterstützen eine kontinuierliche Kommunikation eine gute Vertrauensbasis.
  4. Regeln der Zusammenarbeit müssen (gegebenenfalls neu) definiert und transparent kommuniziert werden, zum Beispiel im Hinblick auf Fragen der Erreichbarkeit – gerade wenn zwischendurch Kinder zu betreuen oder Angehörige zu pflegen sind. 
  5. Flexible Arbeitsmodelle verlangen ein hohes Maß an Selbstorganisation und einen achtsamen Umgang mit den eigenen Ressourcen. Betriebe können mit Weiterbildung, Gesundheits- oder digitalen Betreuungsangeboten unterstützen.

Checkliste: Nutzen Sie digitale Tools für eine bessere Vereinbarkeit 


  • Entwickeln Sie Ihre Unternehmenskultur in Richtung einer Ergebniskultur anstelle einer Anwesenheitskultur.
  • Überprüfen Sie, welche Tätigkeiten ortsungebunden erledigt werden können.
  • Entwickeln und nutzen Sie digitale Tools, um Arbeitsprozesse zu flexibilisieren, zum Beispiel bei der Dokumentation oder bei interner Kommunikation.
  • Fördern Sie die digitale Agilität Ihrer Beschäftigten mit Web-Seminaren und Chatrooms, in denen sich Kolleginnen und Kollegen gegenseitig unterstützen können.
  • Stellen Sie Ihre Meeting-Kultur auf den Prüfstand und nutzen Sie alternativ Telefon- und Videokonferenzen für die Teamarbeit.
  • Hinterfragen Sie die Notwendigkeit von Dienstreisen und nutzen Sie Onlinemeetings für die Kommunikation mit Kundinnen und Kunden sowie Geschäftspartnerinnen und -partnern.
  • Fragen Sie Ihre Beschäftigten, ob und in welchem Umfang sie die Möglichkeit von Telearbeit/Homeoffice nutzen wollen.
  • Geben Sie Ihren Beschäftigten die Möglichkeit, Telearbeit – auch alternierend – auszuprobieren.
  • Regeln Sie die Telearbeit in einer Betriebsvereinbarung.
  • Beachten Sie das Arbeitszeitgesetz im Homeoffice und sorgen Sie für eine praktikable Zeiterfassung.
  • Sensibilisieren Sie Ihre Führungskräfte für ein ergebnisorientiertes Führen, insbesondere im Zusammenhang mit Telearbeit/Homeoffice.
  • Fördern Sie eigenverantwortliches Arbeiten.
  • Halten Sie engen Kontakt zu Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Home-Office und beugen Sie dem Risiko einer „Entgrenzung“ von Arbeit und Familienleben vor.